Der Krokodilteju (Dracaena guianensis) ist eine faszinierende Echse aus den sumpfigen Regenwäldern Nordost-Südamerikas. Aufgrund seiner auffälligen, schuppenbewehrten Hautstruktur und seines kräftigen Körpers erinnert er an ein kleines Krokodil – daher sein Name. Diese tagaktiven Reptilien verbringen einen Großteil ihres Lebens in und um vegetationsreiche Gewässer und sind hervorragende Schwimmer. Sie halten sich bevorzugt in Ufernähe auf, wo sie geschickt im Wasser nach Nahrung suchen oder sich zwischen Wurzeln und dichten Pflanzen verstecken.
Mit einer Kopf-Rumpflänge von 30 bis 40 cm und einer Gesamtlänge von bis zu 140 cm zählen Krokodiltejus zu den größeren Echsenarten. Männchen werden dabei nicht nur etwas größer, sondern sind auch robuster gebaut und kräftiger als Weibchen. Besonders in der Paarungszeit kann es zwischen rivalisierenden Männchen zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen, während die Weibchen ein zurückhaltenderes Verhalten zeigen. Trotz ihres wehrhaften Erscheinungsbildes sind Krokodiltejus scheue Tiere, die sich bei Bedrohung oft ins Wasser flüchten und sogar mehrere Minuten tauchen können.
Ihre Nahrung besteht vor allem aus Schnecken, insbesondere aus Apfelschnecken und anderen Süßwasserschnecken. Mit ihrem kräftigen Kiefer knacken sie mühelos die harten Gehäuse. Gelegentlich ergänzen Garnelen, Fisch oder Muschelfleisch den Speiseplan. Diese spezialisierte Ernährungsweise macht ihre Haltung anspruchsvoll, da eine ausgewogene und artgerechte Fütterung sichergestellt werden muss.
In menschlicher Obhut benötigen Krokodiltejus ein geräumiges Terrarium mit einer Mindestgröße von 300 × 200 × 200 cm für ein Paar. Essenziell ist ein großer Wasserbereich, in dem sie schwimmen und tauchen können. Die Temperaturen sollten tagsüber zwischen 28 und 32 °C liegen, mit lokalen Sonnenplätzen von bis zu 40–45 °C. Nachts sollte die Temperatur auf 20–24 °C sinken, während die Luftfeuchtigkeit konstant bei 70–90 % gehalten wird.
Die Fortpflanzung dieser Echsen ist wenig erforscht, doch in der Natur legen Weibchen ihre Eier vermutlich in feuchtem Boden oder zwischen Pflanzenwurzeln ab. Die Jungen schlüpfen voll entwickelt und sind von Beginn an selbstständig. In Gefangenschaft ist die Zucht eine Herausforderung, da die Tiere hohe Anforderungen an ihr Habitat und ihre Partnerwahl stellen.
Krokodiltejus stehen unter Artenschutz und sind in WA Anhang II gelistet. Ihre Haltung erfordert daher eine Buchführungs- und Meldepflicht.